Noma Ocean Season 2025

Für Anfang April konnten wir eine Reservierung für das Noma ergattern, also ging es planmäßig auf einen Kopenhagen Trip. An einem doch sonnigen Freitag Mittag traten wir ein in die Welt von Rene Redzepi und seiner New Nordic Cuisine.

Überblick über die Gänge

  1. King crab leg
  2. Jellied crab head
  3. Crab broth
  4. Crab flatbread
  5. Blue mussel and fresh cheese
  6. Scallop steak
  7. Marinated wasabi
  8. Seaweed à la crème
  9. Squid and poppy
  10. Beet sashimi
  11. Berries on seaweed
  12. Barbecued burbot
    Mussel broth
    Ramson and scallop
    Pickles
  13. Amazake mousse, fruits and kelp
  14. Fresh hazelnuts and chanterelles
  15. Cardamom sea star

Überblick alkoholfreie Getränke

  1. Plum & sakura matcha
  2. Rose amazake
  3. Quince & madagascar pepper
  4. Chestnut & apple
  5. White currant & jasmine
  6. Zairai & fig leaf
  7. Blackcurrent & blueberry

Gleich am Eingang wurden wir von den ersten Mitarbeitern empfangen und zum ersten Glashaus begleitet. Kaum einen Platz zum Verweilen gefunden so gab es schon einen frischen Tee aus den eigenen Kräutern (ich nahm vorwiegend Zitronenverbene wahr – war eine Mischung).

Nachdem wir einen Platz am Shared Table reserviert hatten warteten wir auf die anderen Gäste und wurden dann in Vierer Gruppen zu unserem Tisch begleitet. Dabei ging es vorbei an den anderen Glashäusern und zu einer Tür drapiert mit unzähligen Muscheln und anderen Meereslebewesen – kaum macht man die Tür auf taucht man ein in einen Raum mit einer offenen Küche und die dort befindlichen Köche stellen sich auf und begrüßen einem am Durchweg. So müssen sich Präsidenten fühlen!

Die offene Küche arbeitet bereits in vollen Zügen und man erkennt doch einige Gesichter aus den Instagram Videos wieder. Irgendwie fühlt man sich doch gleich wie zu Hause, das wird nur unterbrochen durch regelmäßige „YES CHEF“ – Rufe. Vielleicht eine Zukunftsträumerei für die Küche zu Hause?

Weiter ging es dann zu einem stilvoll eingerichteten Raum, sehr viel Holz, zum Meeresthema passenden Dekobjekten, und einem bereits gedecktem Tisch. Man hat die Zutaten des heutigen Abends am Tisch angeordnet und alles zeigt sich in bester Frische. Die Krabbe wurde von den anderen Gästen berührt und gab nochmals ihre letzten Lebenszeichen von sich.

Recht zügig nach gab es dann auch schon den ersten Gang: Beine der Königskrabbe versteckt in einem Bett von Algen, dazu eine japanische Quitte zum auspressen, und eine Miso basierte Sauce die man mit einer Art Pinsel aus einer maritimen Pflanze auftragen konnte. Dazu gab es den Matcha serviert in einer Muschel.

Königskrabbe ist der Hammer, aber diese hier überbot alles bisher gegessene. Die Schale lies man an einem Ende noch dran, so fungierte das Ganze als eine Art Griff und man konnte direkt abbeißen. Die fruchtige Säure der Quitte und die Stärke der Sauce harmonierten zu einem Genussmoment. (10/10)

Es geht weiter mit einer Blaukrabbe, serviert in einer wunderschönen Schale befindet sich der Krebs in mit geöffneter „Bauchhöhle“. Darin gefüllt ist ein Krebsgelee mit den Innereien und darauf gehobelte Walnuss. Jeder Biss zeigte eine neue Seite dieser Kreation and es entfaltet sich ein herrlicher Meeresduft. (9/10)

Die nächste Darbietung fand ich absolut genial. Ein Taschenkrebs wurde mit Bienenwachs zusammengeklebt und bildet einen Flakon. Gefüllt war er mit einer Brühe aus diesem Krebs, Kürbis und Yuzu. Man nimmt ihn mit beiden Händen und trinkt daraus und staunt einfach nur. Dazu gab es einen Rose Amazake. (10/10)

Weiter ging es mit einem kleinen Snack, dünnes Fladenbrot in Krebsform gefüllt und getoppt mit Taschenkrebs. Wenn ich während langer Bürotage nur auch solche Snacks bekommen könnte! (9/10)

Dazu gab es einen Saft aus Quitte und Pfeffer aus Madagascar. Eine sehr gute Kombination. Selbstverständlich werden die Getränke auch nachgeschenkt, was mir hier sehr zu Gute gekommen ist.

Allein die Präsentation des nächsten Ganges lies mein Herz höher schlagen. Auf dem Turm der Blaumuschelschalen türmt eine Muschel die das Fleisch vieler anderen beinhaltete. Die Muskel der Muscheln waren auf einem Bett von etwas Tofu-ähnlichem, darauf frische Blüten des Pflaumenbaums vor dem Eingang. (10/10)

Ein weiteres Highlight war das Jakobsmuschel Steak, hier in einer wunderschönen Keramik Schale mit Kren, Rogen, Pfeffer und dem Adductor Muskel. Verbunden wird alles mit einer buttrigen braunen Sauce und Algenöl. Der Garpunkt der Jakobsmuschel war perfekt, nicht ganz roh aber keinesweg durchgegart – eine solche Konsistenz hatte ich noch nie gegessen. Die Sauce hätt ich auch am liebsten mit Brot aufgetunkt. (10/10)

Absolut alles übertroffen hat für mich der Kren-Taco gehüllt in einem Wasabiblatt. Die Frische dieses Ganges war absolut genial, knackig, pikant und knusprig. (10/10)

Betitelt wird der nächste Gang als „Seaweed à la crème“: Verschiedene Algen in einer milchigen Sauce. Konkret war es Rotalge, Grünalge, Röllchen aus Zuckertang mit Austernblatt und Rettich. Die Sauce bestand aus Krabben und wurde mit Algenöl aromatisiert. Das Essen fühlt sich abenteuerlich an, man weiß garnicht wo man starten will, eine Alge interessanter als die andere. (9/10)

Gepaart wurde es mit einem Kastanien-Apfel-Saft, wirkte aber fast etwas zu schwer dazu.

Präsentationstechnisch sehr gelungen ist der in Kombu gebeizte Tintenfisch. Ganz dünn nach japanischer Art eingeschnitten und mit einem Glanz überzogen liegen die Scheiben auf einem Stein umhüllt von aufgeschnittenen Mohnblumen. Dazu gibt es einen Streuer von der Mohnblume mit dem man den Mohn am Fisch verteilen kann. Für mich war die Konsistenz des rohen Tintenfisches aber dann doch eine Spur zu gummig. (8/10)

Dazu gab es ein Getränk aus weißer Ribisel und Jasmin.

Der nächste Gang ist einer meiner Lieblingsgänge: gelbe Beete. Darunter war eine paste aus roten Beeren und darüber die schön aufgefächerte rote Beete in einem kühlen Sud mit Tropfen von Moria Chile und Rosen Öl. (10/10)

Der nächste Snack ist wieder etwas verspielter: Fruchtleder aus der Aroniabeere auf Seegras mit Sancho Pfeffer. Das Fruchtleder wird dabei über mehrere Tage eingekocht und dann auf dem Seegras aufgetragen. Als Gast zieht man das Fruchtleder nun wie so einen süßen Gummi runter. (9/10)

In einer sehr coolen kleinen Karaffe gab es einen Tee: Zairai und Feigenblatt.

Das Timing war bis jetzt sehr passend, die Zeit bis zum Hauptgang verging so schnell aber keineswegs stressig oder langweilig. Ich nenne ihn liebevoll die Bento Box, zumal es in der Vierreckigen Box schon sehr danach wirkt. In ihr liegt der Star des Ganges: eine in Holunderblüte-Peaso (ein Miso aus Erbsen, kaufbar als Noma Project) marinierte und dann gegrillte Quappe. Dieser sehr regionale Fisch erlangte 2002 sogar den Status als Fisch des Jahres in Deutschland. Darüber befindet sich in einer von Seepocken bewachsenen Jakobsmuschelschale eine Sauce Bearnaise mit Algen aromatisiert. Dazu gab es gegrillten knusprigen Bärlauch mit einer Kren/Jakobsmuschel Paste. Um die Bento Box zu finalisieren braucht man bekanntlich Suppe – hier in Form einer Muschelbrühe. Diese war versteckt unter einem Haufen Seegras und Algen. Man soll die Brühe direkt raustrinken und mit der Nase bewusst die Aromatik der Algen einatmen. Nachdem man die ersten Bissen genommen hat wird einem noch ein kleiner Teller mit weiteren Köstlichkeiten gereicht. Komplett essbare Pinienzapfen, Sojabohnen in Whiskey-Essig, Zitronatzitrone in Blättern und eine gefüllte Hagebutte. Purer Genuss. (10/10)

Nicht weniger beeindrucksvoll folgte ein Schafsjoghurtmousse umkreist von einem Sammelsurium an eingelegten Früchten und Pflanzen aus dem Sommer. So und nicht anderes sollten Desserts aussehen! (10/10)

Dazu gab es einen Fruchsaft aus schwarzer Johannisbeere und Schwarzbeere.

Für die anderen Gäste am Tisch das Highlight: Haselnussmilcheis mit einer beerigen Fülle und kandierter Eierschwammerl-Sauce. Etwas an das ich noch nie gedacht hatte aber unbedingt nachmachen will. (9/10)

Visuelles Highlight und eigentlicher Abschluss bildet der Seestern Toffee. Gewürzt mit Kardamon und Safran bringt es winterliche Wärme. (9/10)

Der nun letzte Abschluss bildet eine lockere Tarte mit einer Kürbiskernpralinen-Schicht. Bekommen haben wir die weil ein Gast am Tisch seinen Geburtstag feierte – so waren dann doch alle die Nutznießer. Auch wenn sie ein wunderschönes Bild abgab, so hatte sie als „Torte“ doch zu wenig Wumps. (8/10)

Dazu gab es Noma Kaffee – eine eigene Brühtechnik die den besten Kaffee bescherte den ich seit langem getrunken habe.

Vor dem endgültigen Verlassen bekamen wir noch eine Tour von der Hauptküche und all den anderen Räumen in denen sich das Geschehen abspielt. Die Köche (über 40 nur für diesen Tag! zusätzlich zu den über 20 Servicekräften) waren gerade beim Mitarbeiteressen, manche wusselten noch herum aber alle begegneten uns in einem freundlichen Ton.

Abschließend lässt sich sagen dass hier im Noma eindeutig die Grenzen zwischen kulinarischem Genuss, der Präsentation der Zutaten, die Keramik und das Ambiente verschwinden. Und das keinesfalls negativ, sondern für mich ausschließlich positiv. Lange ersehnt konnte ich diese Art der Küche nun endlich hautnah erleben und wurde keinesfalls enttäuscht. Auch der Service überzeugte mich mehr als erwartet, das Servicepersonal war sehr freundlich, alles wirkte sehr locker und ungezwungen. Man bemühte sich sogar mit den Gästen am Tisch kurze Konversationen zu machen – mit einer Eleganz die ich bis dato nicht kannte. Das Essen schreite nicht mit Schärfe oder exotischen Gewürzen sondern mit einer subtilen Feinheit. Die Zutaten standen klar im Vordergrund und man ist angehalten bewusst zu schmecken anstatt einfach nur zu schlingen.

Würde ich wiederkommen? Definitiv – wobei ich angesichts des Preispunktes (Wir bezahlten 850€ pro Person mit Abschluss-Schnapps) doch kurz zögern würde. Aber dennoch ein kleiner Preis um soviel Genialität wie hier zu erleben. Ach, wenn man hier nur eingesperrt werden würde…

Kopenhagen: Restaurant Barr

Im ehemaligen Noma Gebäude befindet sich aktuell das Restaurant Barr. Gehobene Küche aber ein mehr als casual Flair. Hier fühlt man sich sofort wohl und a la carte bestellen zu können war ein großes Plus für uns. Die Bier und Weinauswahl ist ebenfalls sehr überzeugend – an einer Ecke entdeckte ich sogar eine Weinflasche von Weingut Sepp & Maria Muster. Kein Wunder dass ich mich wie zu Hause fühlte! Hier schätzt man österreichischen Naturwein genau so wie ich.

Ganz klassisch startet der Abend mit Brot und Butter (hier leider schon ziemlich aufgegessen – es gab Roggenbrot und Weizenbrot mit Mohnkruste). Dazu bestellten wir die Gelbe Beete (überraschenderweise kam die im Noma auch nochmal vor – siehe den anderen Beitrag) und das Beef Tartar. Beides sehr gut.

  • Yellow Beet (Yoghurt, rose vinaigrette, and unripe blackcurrant)
  • Beef Tartare (Tartare sauce, nasturtium, pickled cucumber)

Als Hauptgang entschieden wir uns für eine geschmorte Kalbshaxe, darauf Wintertrüffel und dazu gab es Petersilienwurzel, Kohl, eingelegte grüne Tomaten und Rötstkartoffel. Wie der Anblick vermuten lässt eine ziemlich ausgiebige Sache – dennoch sehr gut.

  • Braised Veal Shank (Parsnips, Green kale and pickled green tomatos)
  • Roasted Potatoes (Smoked butter, chives and shallots)

Zum Abschluss gab es für mich die angepriesenen Schwarzbeer Palatschinken mit Pinieneis und für meine Begleitung die Zitrusfruchtcreme. Ich muss aber zugeben dass ich das Zitrusdessert lieber gehabt hätte.

  • Blackerry pancake (Milk icecream and pine)
  • Sourthern Jutland „Lemon Fromage“ (Citrus fruits, elderflower and whip creme)

Insgesamt ein sehr gelungener Abend – vorallem bei dem sehr freundlichen Servicepersonal.

Kopenhagen: Diverse Besuche

Die kulinarischen Eindrücke in Kopenhagen waren zu schön um sie in privaten Alben zu verstecken – daher hier eine ungeordnete Sammlung an Lokalbesuchen.

Vaeksthuset

  • Beetroot-engraved smoked salmon (Fresh cheese with horseradish and smoked ribs)
  • Asparagus (Asparagus emulsion, smiley eggs and spruce chips)

Sehr ansprechende smørrebrød sowohl optisch als auch geschmacklich. Den ersten Spargel der Saison genossen und wurde nicht enttäuscht. Auch sehr nette Optik und einladend zum draußen sitzen – einzig das Servicepersonal ist etwas nachlässig leider.

studio x kitchen

  • rye breadfrom juno, vesterhavsost cheese and butter, soft boiled egg
  • folded eggs and housemade sesame focaccia, romaine salad with caesar dressing + pecorino

Sehr gemütliches Lokal mit Fokus auf Keramik, Essen ebenfalls sehr gut. Würde ich weiterempfehlen.

Hija de Sanchez

  • 3er Tacos (Veggie, Al Pastor, Carne Asada)
  • Chips and salsa (and guacamole)
  • Gringa Pork al Pastor

Die Bilder enstanden an zwei Besuchen, einmal in Kødbyen und das zweite Mal am Foodmarket Broens Gadekøkken. In Kødbyen herrschte am Freitagabend schon sehr gute Partystimmung und es wirkte alles sehr entspannt. Die Tacos waren der Wahnsinn!

Beim Foodmarket musste ich noch die bekannte Churro „Krone“ probieren, mit Schokosauce und Vanilleeis. Auch wenn das Wetter draußen sehr kalt war – so wärmten die Gewürze mich innerlich.

Bistro Central

  • Charcuterie mit Romesco Sauce und gegrilltem Brot
  • Getrüffelte Arancani

Nicht wirklich bekannt als kulinarische Sensation, sondern eher zum gemütlichen Trinken am Abend, so gab es doch eine wohl gelungene Unterlage. So kann man den Abend gut starten.

lille fugl

  • Cardamom Bun
  • Scrambled egg with sourdoug h and butter
  • Pain au chocolat

Bei Gammel Strand gibt es ein unscheinbares kleines Kaffee im Keller eines Museums. Mehr als nett war hier das Essen, das Personal und der allgemeine Flair. Vom traumhaften pain au chocolate ganz zu schweigen!

ø12 Coffee & Eatery

  • Avocado smash (Avocado on toasted sourdough bread with cherry tomatoes, feta pumpkin and sunflower seeds)
  • Savory Pancakes (Topped with two fried eggs, bacon, sesame and maple syrup)

Nahe dem Radhausplatz gelegen befindet sich das das Frühstückslokal dass anscheinend zu einem Hotel dazugehört. Der Hype hat mich aber nicht überzeugt – das Avocadobrot war nicht schlecht aber auch kein Highlight.

Louisana Cafe

  • Lunch for two: Rilletes of fish of the day with fennel, lemon and trout roe / Warm pork rilletes with white beans and rosmary / Beetroot tartare with tarragon and walnuts / Lemon mousse with caramelised blueberries

Dieses Lunch hat uns definitiv nicht angesprochen, mittelmäßig wäre hier vermutlich zu hoch angesetzt. Es bestätigt aber leider die Annahme dass Museumslokale nur selten kulinarisch abliefern. Das Schweinerillette war in Ordnung, das mit Fisch nicht ausgeglichen und schwer, das rote Beete Tartar trocken und die Nachspeise genau so enttäuschend.

Bottega Barlie

  • Scrambled eggs (w. fried kale & chives)
  • Cardamom roll

Zufällig entdeckt und reingeschaut, wurden nicht enttäuscht – auch wenn ich mir ein bisschen mehr Butter gewünscht hätte. Brot & Schnecke waren ausgezeichnet. Es ist spannend welche hohen Standards hier bei Brot und Plundergebäck herrscht. Wirklich schlechte Sorten sind hier Mangelware.

Aamans 1921

  • Ryechips, sunflower seed hummus
  • Dry-aged beef tartare, radish, cured egg yolk, mustard, ramson
  • Smørrebrød – Potatoes, ramson, sauce gribiche, cress
  • Smørrebrød – Hand-peeled shrimps, egg, sourdough bread, lemon emulsion

Zum Abschluss musste ich dann ganz klassisch nochmal Smørrebrød essen gehen. Jenes mit Kartoffeln war sehr gut, die Shrimp Sauce war aber fast zu runny and säurelastig. Die Roggenchips mit Hummus dafür der Hammer.

Atelier September

  • Croissant
  • Warm Madeleines
  • Grapefruit with mint „Kyoto Style“
  • Avocadomad on rye bread
  • Porridge with seasonal jam
  • Almond pancake with blueberry jam & cream

Zugegeben Insta-Hipster-mäßig gingen wir ins Atelier September, wir erwischten eine gute Zeit und es gab keine Schlange. Das Croissant war mega, die Grapefruit mit Minze ein Traum, das Avocadobrot sehr gut. Der Porridge und der Pancake waren doch etwas zu sehr auf der süßen Seite. Die Madeleine gut aber wirkten nicht klassisch und aus dem gleichen Teig wie der Pancake bestehend. Würde ich aber wieder besuchen!

Hart Bageri

  • Yuzu laminated Donut mit yuzu curd
  • Mix von: Rhubarb choux, Spandauer, Cardemom Croissant
  • Theke der Bäckerei ein paar Minuten nach dem Öffnen um 7:30
  • Eine Tasche voll laminiertem Süßen und Brot
  • Morning bun mit Butter und Käse, genossen am Flughafen
  • Querschnitt vom city loaf Brot, heil zu Hause angekommen

Wenn ich eine Bäckerei nach Österreich importieren könnte dann diese. Ich weiß garnicht wie oft ich hier zu Besuch war und wieviel Geld ich dort liegen habe lassen – ich bereue es aber keine Sekunde. Für den Heimweg noch einen ganzen Snack eingekauft und behütsam durch die Sicherheitskontrollen getragen. Am Ende waren dann aber leider doch ein paar Croissants zerquetscht. Geschmeckt haben sie trotzdem. Der City Loaf war der absolute Traum, dieser hat die Reise mühelos überlebt und stellt für mich Perfektion dar. Die schöne resche dunkle Kruste gepaart mit der idealen Krume, leichte Sauerteignoten, guter groben Porung. Wenn es ein Brot gibt dass ich bis zum Ende meines Lebens essen könnte dann dieses!

Harald Irka – am Pfarrhof

Die Küche von Harald Irka hatten wir zuvor schon beim Ganslessen kennen und schätzen gelernt, so war es nun Zeit auch sein Tasting Menü zu probieren. Ende Februar begaben wir uns also wieder nach St. Andrä um verwöhnt zu werden. Nachdem es etwas zu feiern gab entschieden wir uns für eine Flasche Champagner, ein Träumchen. Das Menü ist unterhalb abgebildet, eine Mischung aus diversen Geschmäckern. Insgesamt hätte ich mir etwas regionaleres vorgestellt und mit Tournedos Rossini vom Kalb ein meiner Meinung nach zu klassischen Gericht. Gerade aber die Amuse Bouche waren allesamt traumhaft und zeigten Irka’s wahre Stärke – das kombinieren mehrerer teilweise ungewöhnlicher Geschmacksrichtungen zu einem harmonischen Gesamten!

  • Amuse Bouche
    • Tsatziki „Geeist“ | Rahm | Gewürzblüten
    • Sauerrahm Beignet | Räucherforelle | Rauchessig | Rotkraut | Kaviar
    • Buchweizen | Beef Tartar | Ingwer | Kimchi | Meereskopfsalat
    • Gänseleber Toast | Aal | Perigord Trüffel | Artischocke
    • Chicken Tandori | Sesam | Mais | Physalis
    • Wiener Schnecken „Schnecke“ | Knoblauch Schwarz – Weiss
  • Milchkalb
    • Zwiebel | Bärlauch | Petersilie | Kapern | Senfeis
  • Fjordforelle
    • Kohlrabi | Saiblingskaviar | Selleriekraut | Dill
  • Hummer
    • Rotkrautbutter | Kohlgewächse | Erbse | Nduja
  • Spanferkel
    • „Carbonara“ | Liebstöckl
  • Kalbsfilet „Rossini“
    • Winterfrüchte | Pfeffer
  • Heidelbeere
    • Popcorn | Waldheidelbeere | Mais
  • „Mont Blanc“
    • Milch | Birne | Kren | Käferbohnenkaramell
  • Kamille | Salzkaramell

dazu: Charles Heidsieck Brut Reserve

Home bakery

Ein Neuzugang am Jakominiplatz ist das von Ukrainern geführte Home bakery. Bei uns eher als Brunch gab es den Morning Burger mit Avocado, Spiegelei, Speck und dazu Salat. Meine Begleitung hatte ein mit getrüffelter Eierspeise gefülltes Croissant. Danach mussten wir die Nachspeisen probieren: einen Apfel in Cedric Grolet-Stil und typischen Honigkuchen Medovik hier als Würfel.

Das Ambiente im Lokal ist verbesserungsbedürftig, insgesamt war es doch sehr laut, das Service war noch etwas überfordert, die Speisen dafür sehr gut.

Party Canapes

Anlässlich einer Geburtstagsfeier in der Familie habe ich kleines Fingerfood im Fine-Dining Stil gekocht. Insgesamt sollte für 50 Gäste ein kulinarisches Intro geschaffen werden. Um keinen auszugrenzen gab es ein Vegetarisches, eines mit gekochtem Fisch, eines mit rohem Fisch und eines mit Fleisch.

  • Kürbis Tartelette (Kürbiscreme, süß/sauer Würfel, Kürbiskerne, Selleriestroh)
  • Rote Beete & Forelle (Rote Beete Baiser, Räucherforelle-Kren, Kresse)
  • Lachs Cornetto (Tartar, Creme fraiche, Kaviar)
  • Steak Tartar (Sepia Ring, Trüffelmayo, Sauerampfer)

Meine Tante und ich am Arbeiten in der Küche:

Weil die Vorbereitungen mindestens genau so spannend waren:

An zwei Tagen wurde einen vollen Tag nur vorbereitet, alle Ingredienzien organisiert und Pläne für Beschaffung und Vorbereitung geschrieben. Am gleichen Tag wurde alles frische geschnitten und mariniert – nur Minuten vor Beginn der Feier war dann alles im Auto verpackt und bereit. Fehler sind nur menschlich, so mussten die Rote Beete Baiser last-minute nochmals neu im Ofen getrocknet werden. Man sieht auch den Vorbereitungen dass hier einige Varianten probiert wurden, einige nicht am Bild mussten aufgrund der Komplexität auch wieder verworfen werden. So haben wir frittierte Alge probiert, geschmacklich sehr gut aber das dünne Schneiden war zu arbeitsintensiv.

Auch wenn der Stress enorm war – die Erfahrung war es doch Wert. Man erlangt eine Art Hochachtung vor den Köchen der Sternegastronomie, für die solche Prozeduren zum Tagesgeschäft gehören, und das noch auf einem weitaus höherem Niveau.

Für die interessierten, ein Stück hat im Einkauf ungefähr zwischen 1 und 2€ gekostet.

Francis Bistro

Ein „Ableger“ vom Dreizehn, direkt nebenan, und zudem noch neu eröffnet. Bistro-mäßig mit Sharing Konzept. Wir hatten:

  • Thunfisch Tatar (Paratha Flade | Dill | Creme fraiche)
  • Tom Kha Gai (Maishuhn | Kokos | Zitronengras | Koriander)
  • Steinbutt (Topinambur | Federkohl | Beurre blanc)
  • Entrecote (Fregola Sarda | Schalotte | Cafe de Paris)
  • Schokoladenganache (Haselnuss | Sauerrahm | Zitronenöl)
  • Francis Tarte (Lemoncurd | Baiser)

Richtig authentisch mit französischem Wein:

  • 2023 Sauvignon Blanc Val de Loire IGP
  • 2023 Petit Chablis

Auch wenn man an dem ein oder andere Gericht noch etwas tüfteln muss (Würze, Finesse, usw), so war der Gesamteindruck doch sehr positiv. Das Thunfischtartar war traumhaft, so auch das Entrecote mit der überbackenen Cafe de Paris Sauce.

Vina: Vietnamesisch

Noch vor der Ankündung, dass die 83-jährige Küchenchefin die älteste Haubenköchin der Welt ist, reserviert, ging es diesmal ins Vina.

  • Sommerrollen mit mariniertem Bio-Rindfleisch und Dip
  • Black Tiger Garnelen in süß-sauerer Tamarindensauce mit Jasmin-Reis
  • Gedämpfter Bananenkuchen mit Kokoscreme

Fazit: Solide Küche, wirkt authentisch, schmackhaft. Eine Buchung des Fine-Dining Menüs wird angestrebt 😉