Ganslessen am Pfarrhof (Harald Irka)

Der Martinstag ist eines der einzigen Feiertage auf die ich mich wirklich freue – denn da gibt es überall Martinigansl zu essen. Heute mal gehobener bei Harald Irka im Pfarrhof.

Serviert wurde neben simplem Gedeck: Brot mit Butter und Kernöl, eine grandiose Einmachsuppe mit Bröselknödel und ein bisschen Ganslfleisch. Das Highlight, die Gans im Ganzen (sorry!) gebraten, wurde dem Gast auf einem Heubett präsentiert. Das Zerlegen wurde dann doch den Profis in der Küche überlassen. Dazu gab es eine Vielzahl von Beilagen: Bröselknödel, Maroni, Birne, Kohlsprossen, Rotkraut, Semmelknödel und eine schöne Sauce.

Spätestens seit dem Knödelbuch (woran auch Katharina Seiser gearbeitet hat) lernte ich auch Knödel wertzuschätzen. An diesem Abend gleich mit drei Varianten vertreten war es mir dann aber fast zuviel Kohlenhydrate auf einmal. Meine Lieblingsbeilage war aber das Rotkraut, die leichte Schärfe harmonierte perfekt dazu. Das gesunde Highlight waren die Kohlsprossen – zum sonst eher schweren Gericht. Die Gans war richtig knusprig und das Fleisch sehr mürb. Die Sauce gesellte sich dennoch gerne dazu.

Der Abschluss war mir dann etwas zu experimentell nach einem doch traditionellem Mahl. Blätterteig, Krennmousse, getrocknete Milchhaut und Birne. In der Gesamtkombination schon passend, aber für mich nicht der richtige Abschluss zur Gans.

Toshi pt.4

Ein Omakase vom Toshi, die Bilder sagen mehr als ich in Worten fassen könnte. Resümierend ein mehr als gelungener Arbeit und das mit großteils alkoholfreien Getränken.

  • Gruß aus der Küche vom weißen Thunfisch (dazu Sparkling Tea)
  • Gelbschwanzmakrele mit Edamame (dazu Gurkenwasser)
  • Pilz-Gyoza und Pimientos
  • Nigiri: Schneekrabbe, Hamachi, Wolfsbarsch, Thunfisch (dazu Riesling vom Schloss Gobelsburg)
  • Summer-Roll mit Sojahaut gefüllt mit Schneekrabbe, Tobiko, Avocado, uvm (dazu Ramune)
  • Große Sushirolle mit Schneekrabbe, Tobiko, Rucola uvm, zudem noch hochwertige Sojasauce und so viel mehr
  • Rolle mit Gurke, Thunfisch und Softshell Crab
  • Yuzu Dessert

Wien Trip: Kulinarische Grenzen

Wenn es mich nach Wien treibt dann wohl aufgrund der unzähligen kulinarischen Möglichkeiten. So wie das neu eröffnete Cafe Cache, eine Homage an die französische Küche. Etwas spät zum Frühstück ergatterte ich doch noch eine Galette, dazu japanischen Grüntee von Rami Tea – zur Vorbereitung auf das nächste Mahl versteht sich – und einem Apfel Muffin. Zwar nicht super zentral gelegen ist es definitiv einen Ausflug Wert, man fühlt sich gut aufgehoben und das Essen war hervorragend.

Eine weitere Neueröffnung war das cucina itameshi im Dogenhof. Ein Ableger des Mochi und steht für eine Symbiose aus italienischer und japanischer Küche. Kulinarisch wird man hier auf allen Ebenen verwöhnt.

  • Vorspeisen
    • Crema di Ricotta (Feldsalat | Birne | Yuzu-Trüffel)
    • Seabream Crudo (doraden sashimi | Heidelbeeren | rote Zwiebel | Amalfi Zitrone)
    • Itameshi Mini Pizza (Mentaiko | Shiso | Kresse)
  • „Zwischengang“
    • Cozze alla Japanaise (Miesmuscheln | Yuzu Kosho | Kombu | Grammeln)
  • Hauptgang
    • Tsukemen al Spinaci (hausgemachte Ramen Nudeln | Blattspinat | Burrata)
    • Yakinuku Chicken (gegrilltes Huhn | Junglauch | Erdäpfelpüree | Yakaniku Sauce)
  • Nachspeise
    • Yuzu & Kombu Creme (Zitronensorbet | Basier | geschmorte Marillen)

Es fällt schwer ein Lieblingsgericht zu nennen, dennoch war die Kombination des Seabream Crudo einfach nur genial. Am Ende konnte wir aber beide kaum noch etwas essen, die Mengen vielen üppiger aus als erwartet.

Noch war der Tag noch nicht zu Ende, das Abendmahl durfte keinesfalls fehlen. Im „das kraus“ wurden wir in den letzten Stunden nochmals verwöhnt. Zum bekannten Gedeck, aus meinklang Brot, Miso butter und sehr gutem Schinken folgte eine fermentierte Jakobsmuschel in süß scharfem Sud. Oktopus mit herrlicher Sauce und einem Riesen Marillenknödel mit frischen Marillen aus der Wachau.

KJP und Kornati

Zum Abendessen geht man bekanntlich gut gestärkt. Zumindest bei mir im Freundeskreis ist das Usus, so auch an diesem Sommertag. In der Genießerei am Markt, genoß man neben Venetiano Spritz (eine Ableitung des Aperol Spritz) div belegte Focaccia.

Die eigentliche Destination war aber das Tasting Menü im kroatische Restaurant Kornati.

  • Tuna Tatar (Erbsencreme | Gurken Consomme | Sepa Chili Aioli | Bonito)
  • Spicy Tempura Karfiol (eingeleter Karfiol | Chili | Sesam | Trüffel Aioli)
  • Schwarzes Risotto (Calamari | Garnele | Sepai)
  • St. Petersfischfilet (Selleriecreme | Pak Choi | Parmesanschaum)
  • Lavendel Panna Cotta (Orangenreduktion | Parfait | Zitrone)

Highlight war definitiv das St. Petersfischfilet. Man kennt es aus dem Urlaub, aber hier nochmals auf ein anderes Niveau gehoben. Dicht gefolgt vom Spicy Tempura Karfiol, der geschmacklich auf mehreren Ebenen überzeugte.

La Bodega Paella

Recht unscheinbar gibt es im nördlicheren Graz eine selbstgenannte Weinstube die ausnahmslos spanische Köstlichkeiten serviert. Neben zahlreichen Tapas ist die Spezialität des Hauses dann sicher die Paella. Ohne Vorbestellung geht es nicht, dafür kommt sie die Minute danach direkt frisch auf den Tisch.

Nach einer kleinen Tapas Platte (wunderbare Chorizo!) und gebackenen Ährenfischen gab es die Paella mit Garnelen, Miesmuscheln und eben reichlich knusprigem socarrat. Den Abschluss bildeten Datteln mit Jamon und ein cremigen Desserts mit Honig, Mandeln und Schokolade.

Sehr zu empfehlen für doch authentische spanische Gerichte, das Lokal stellt sich preislich auch nicht abgehoben da, es wirkt alles sehr fair.

Toshi pt.3

Nach so manchen Arbeitszeiten sehnt man sich nach einem guten Abendmahl. Fündig wurde ich wie so immer im Toshi. Gestartet wurde mit einem Reicha, einen „Cold-Brew“ Grüntee (natürlich hausgemacht) und getrüffelten Edamame. Serviert in schönster japanischer Keramik. Weiter gings mit zwei Arten Bao Buns: Schweinebauch und Lachs – jeweils ein Gedicht für sich selbst. Zum Hauptakteur des Abends gab es Georgischen Wein. Manch einer würde ihn „Orange Wine“, Amphorenwein oder gar Naturwein nennen. Für mich nicht bezeichnend genug, zumal die Gegend den Ursprung aller Weinhaltigen Alkoholika darstellt. Jeder Tropfen schmeckte wie jahrhunderte Jahre alte Geschichte und stellte einige steirische Pendants in den Schatten. Der Hauptakteur, eine Roll mit Schneekrabbe, Avocado und Gurke wurde getopped mit Unagi – gekochter Aal mit würziger Sauce. Besser gehts kaum! Aber moment, den frischen Wasabi bitte nicht vergessen.

Für mich geht es kaum besser, Japanische Fusionsküche und georgianischer Wein. Ein Rezept zum Verlieben.

Der Hans

Steakhäuser gibt es in der Umgebung nicht so reichlich, eines davon ist der Gewölbekeller der zum Restaurant Alte Post in Leibnitz gehört. Darin kredenzt man Köstlichkeiten rund um Fleisch.

  • Mini Burger als Gruß aus der Küche
  • Sushivariationen (Tunfisch, Lachs, Wagyu)
  • Beiried Variationen
    • davon 250g aus Argentinien
    • 250g aus den USA
    • 200g Kobe Rind
  • Div Beilagen
    • Grillgemüse
    • Kartoffelgnocchi mit Trüffelsauce
    • Wilder Brokkoli mit Mandeln und Tomaten
    • Chimicurri
  • Vanille Eis zum Abschluss

Die Vorspeise war mir persönlich zu viel und zu schwer, gerade als „Vorbereitung“ zum Steak erwartet man sich doch eher leicht verdaulicheres (und weniger Mayo!). Das Steak selbst war okay bis enttäuschend. Der Pfeffer teilweise sehr verbrennt und das Fleisch nicht genügend gerastet. Mein geliebtes Wagyu zeigte sich auch nicht von seiner besten Seite, Schade… Die Beilagen war in Ordnung, das Eis gewohnt fluffig wie immer.